1. |
intro
01:29
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2. |
elektronik
02:59
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Wir suchen hier unseren eigenen Weg.
Das macht man doch so.
Das ist es doch wohl,
das was wir wollen.
Und wenn wir jetzt nicht das geboten kriegen,
sagt man, wir sind ja noch jung
und können tun und lassen, was wir wollen.
Oder eher, was wir nicht wollen.
Eine Wahl zwischen verschiedenen Übeln.
Sag mir, was daran gut sein soll.
Bloß immer auf dem Teppich bleiben,
sich immer weiter aufreiben.
Aufschreiben.
Tausende Ideen,
nur keine Zeit sie auszuarbeiten.
Komm, wir haben doch noch Zeit.
Wir sind doch noch jung.
Wir können das doch schaffen.
Gibt es etwas zwischen jung und alt?
Mein Alter siehst du auf den zweiten Blick und erschrickst dich.
Nur meistens schaut hier keiner genau hin.
Noch sind wir noch jung
und wir haben kein Geld,
machen trotzdem weiter,
weil uns immer noch was einfällt.
Mit den Leuten ist das wie mit Elektronik.
Ist was kaputt,
schmeisst man den Alten weg
und kauft sich einen Neuen.
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3. |
in der u2
03:29
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Er sagt, er wär` neu in der Stadt
und das Wetter sei ganz gut.
„Hey, lange nicht gesehen.
Was machst du hier in Hamburg?“,
sagt er zu dir
und fasst sich ins Gesicht.
Er ist unter den zehn Jüngsten in der Firma.
Sagt er zu dir und schaut dich nicht mal an.
Er sagt, er wär` neu in der Stadt
und das Wetter sei ganz gut.
„Geil, läuft echt richtig geil!“
Man müsse aber auch dafür arbeiten
und arbeiten wollen.
„Hier hast du meine Nummer,
können ja mal was machen.
Die Kollegen machen keine Party,
haben alle Frau und Kinder.“
Er sagt, er wär` neu in der Stadt
und das Wetter sei ganz gut.
Endstation.
Er gibt dir noch kurz die Hand.
„Mach`s gut, ich meld mich.
Wie heisst du gleich nochmal?“
Er sagt, er wär` neu in der Stadt
und das Wetter sei ganz gut.
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4. |
was wir machen
03:01
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Ihr geht Kisten schleppen für ein Bühnenleben.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr gebt euch Sinn durch Kinderkriegen.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr schmeisst den Job und geht nochmal studieren.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr lernt methodologisch zu reflektieren.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr geht drei Mal pro Woche Gewichte heben.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr seid täglich besoffen und scheißt auf das Leben.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr macht Karriere, lebt euch im Job voll aus.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Ihr kauft ‘ne Wohnung oder baut ein Haus.
Und wir? Und wir, was machen wir?
Wir wiederholen den Fünf-Tage-Warten-Test.
Das beste Team der Welt hängt in der Warteschleife fest.
Wir kennen uns schon lang und wir kennen den Zerfall.
Wir halten unsere Hände und die Welt zieht vorbei.
Manchmal ist sie warm und schön und manchmal ist sie kalt.
Und acht Tage im Monat werden wir zusammen alt.
Heute ist Freitag und wir schleppen deine Sachen.
Und du fragst mich, was wir heute machen.
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5. |
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Du willst die ganze Welt bereisen.
Du möchtest viele Orte sehen.
Unter Riesenbäumen schlafen
und in klarem Wasser schwimmen.
Du hast alles schon seit einem halben Jahr geplant.
Listen gemacht.
All das gekauft was, du brauchst.
Und du sagst, du erträgst es hier nicht mehr.
Und irgendwas da draussen ruft deinen Namen.
Du sitzt ja eh schon seit `ner Weile
in `nem Zug,
in `nem Auto,
in `nem Flugzeug
und in `nem Zelt sowieso.
Nach einem Monat bist du zurück.
Kennst neue Leute
und noch mehr nicht so richtig.
Du zeigst mir die Fotos,
erzählst Geschichten,
verschläfst den ganzen nächsten Tag.
Und ich schau mir nochmal deine Bilder an,
allein in Ruhe an.
Du liegst unter Riesenbäumen
und du schwimmst in klarem Wasser.
Und du sitzt am Feuer mit Menschen,
die mir völlig fremd sind.
Irgendwie mag ich dich so
und irgendwie denk ich mir:
Wen es so oft in die Ferne zieht,
der weiß, wo sein Zuhause ist.
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6. |
b.59
01:30
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7. |
parkbank
02:13
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Samstagnachmittag, Hochsommer, emsländische Kleinstadt.
Drei Typen, drei Sixpacks, eine dreckige Parkbank.
Dazu noch ein Typ mit dicker Jacke an,
der auf und ab geht, weil er heut‘ nicht still sitzen kann.
Und die Menschen gehen vorbei,
einkaufen, zur Arbeit, in die Disko.
Und die Typen schauen zu,
pissen manchmal in die Blumenbeete.
Und sie wissen nicht, was sie tun sollen.
Sie haben nicht so wirklich einen Plan.
Was sie wissen ist nur, was sie nicht wollen.
Was soll man hier auch bloß anfangen?
Heute gehen sie ihre Wege,
gehen zur Arbeit oder kaufen ein.
Alle sind sie etwas einsam.
Würden lieber auf der Parkbank abhängen.
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8. |
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Ich kämpfe wie besoffen und kann nur hoffen, dass du das überlebst.
Bis hierher sind wir gekommen. Verschwommen.
Ohne zu wissen, wie es weiter geht.
Die Ameisenmenschen sind in der Stadt und sie haben uns umzingelt.
Sie haben die besten Ideen zertrampelt und sie kommen
mit ihrem Image, das sie pflegen.
(Das man pflegen muss.)
Und ich denk mir, vielleicht ist der Neunziger Jahre Punkrock schuld,
dass hier kein Ausweg ist und ich nicht weiß, ob ich dich retten kann.
All die schönen Ideale gegen die brutale Realität.
Doch wir lassen uns nicht verbiegen, damit die Ameisen nicht siegen.
Die Ameisenmenschen von Abfallstadt,
von denen es hier viel zu viele gibt.
Das sind knallharte Typen mit großen Plänen, die alles für sich wollen.
Egal wer da am Boden liegt.
Und ich denk mir, vielleicht sind die Ninja Turtles Comicalben schuld,
dass hier kein Ausweg ist und ich nicht weiß, ob ich dich retten kann.
All die schönen Ideale gegen die brutale Realität.
Doch wir lassen uns nicht verbiegen, damit die Ameisen nicht siegen.
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9. |
nicht zu fassen
04:48
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Manche wollen nicht verblassen.
Und andere kriegt man nicht zu fassen.
Nicht zu fassen.
Das ist nicht zu fassen.
Es sind viele, viel zu viele
und werden immer mehr.
Es sind viele, viel zu viele
und schon viel zu lange her.
Mehr und mehr.
Manche sollen nicht verblassen.
Und andere wollen dich nicht lassen.
Nicht zu fassen.
Das ist nicht zu fassen.
Es sind viele, viel zu viele
und werden immer mehr.
Es sind viele, viel zu viele
und schon viel zu lange her.
Mehr und mehr.
Es ist doch kein Platz mehr.
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10. |
reprise
01:10
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11. |
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So wie du sein sollst.
So wie er dich kennt.
So wie er stolz auf dich ist.
Die fremden Gesichter in der Kneipe.
Der Platz an der Theke ist nicht für dich.
Du fühlst dich so allein und willst es nicht.
Vom großen Kampf ums Nützlichsein
hast du heute etwas Pause.
Nur die Kraft reicht nicht, um so wie er zu sein.
So wie du sein sollst.
So wie er dich kennt.
So wie er stolz auf dich ist.
So wie der Typ, der hier schon lange nicht mehr ist.
So wie der Typ, der vielleicht schon verloren ist.
Die große Stadt ist fremd
und die kleine wirkt so einsam
und du fühlst dich so alt und abgenutzt.
Du hast ihn auf der Reise wohl irgendwo verloren.
Sicher bringt ihn ein ehrlicher Finder bald zurück.
Halt durch, noch einen Augenblick.
So wie du sein sollst.
So wie er dich kennt.
So wie er stolz auf dich ist.
So wie der Typ, der hier schon lange nicht mehr ist.
So wie der Typ, der vielleicht schon verloren ist.
Der alte Glanz wirkt stumpf.
Der Schmutz wirkt plötzlich sauber.
Und du hast zu wenig Zeit, um zu suchen, was verloren ging.
Auf der Suche nach der Zukunft bleibt heute nur das Gestern.
Du dachtest, es geht immer zurück.
Du schaust zurück und da ist nichts mehr.
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